Von St. Kitts hatte ich vor
unserer Reise noch nie etwas gehört, dachte ich, als ich morgens die Balkontür öffnete
und meinen Blick über den Hafen schweifen ließ. Die Inselbewohner begrüßten uns
in der Hauptstadt Basseterre mit einer Art karibischem Musikcorps und Jens tanzte mit Mia dazu. 


Ein Taxi war nicht schwer zu
finden und so fuhr Taxifahrer James uns und die Barsinghausener Familie, mit
der wir uns am Vorabend verabredet hatten, über die Insel. An der schmalsten
Stelle der Insel gibt es einen Aussichtspunkt auf einem der kleinen Berge, von
dem aus man fast bis zur Südspitze gucken kann. Hier hielten wir kurz und
genossen die Aussicht, bis es weiter an den Cockleshell Beach ging. Der Strand
war herrlich! Jede Menge Muscheln und Korallen waren im Sand zu finden, so dass
Mia erst einmal auf Sammeltour gehen musste. Mads konnte es hingegen gar nicht
erwarten, endlich seine Schwimmflügel an zu bekommen, musste aber zunächst noch
eine Banane verspeisen. Gut, dass er kurz vor dem Urlaub aufgehört hatte,
tagsüber Milch zu trinken. Das wäre bei unseren Ausflügen sicherlich ein
logistisches Problem geworden. So ernährte er sich im Urlaub hauptsächlich von
Bananen, Brötchen, Kartoffelbrei und (ich sag es ja nur ungern) Pommes. 

Von der Cockleshell Bucht aus
konnte man die Nachbarinsel Nevis sehen, in deren Bergspitze sich die Wolken
verfingen. Neben Touristen waren auch einige Einheimische im Wasser, was immer
ein gutes Zeichen ist. Der Strand war fernab von allem und wir ließen uns vor
einer kleinen, bunten Bude nieder, in der Rastamänner Getränke verkauften.
Jenny und ich bestellten Rumpunsch und ich scherzte: „To relax from the kids!“,
woraufhin der Rastamann hinter der Bar mich angrinste, den Inhalt ein paar
weiterer Fläschchen in den Drink kippte und dann auch noch etwas Festes,
Undefinierbares hineinrebelte. Der Punsch war „very strong“, verfehlte seine
Wirkung nicht (wir waren danach seeehr entspannt) und wir hofften inständig,
dass das krümelige Zeug, das in unserem Punsch schwamm, Muskatnuss oder
ähnliches war. 

Während wir relaxten, suchten die
Männer nach etwas mehr Action und liehen sich Jetskis aus. Ich musste kurz zum
Übersetzen mitkommen und kam mit der Frau, die im Verleih arbeitete etwas ins
Gespräch. Ich bewunderte ihren wunderschönen Strand und merkte dann nur an:
„…if there just weren’t so many tourists…“. Sie ginste etwas ertappt, zuckte
dann aber mit den Schultern und sagte: „You know, everyone needs everyone!“.
Recht hatte sie natürlich! Die Jetskis waren schon etwas mitgenommen, zumindest
musste der, den Jens bekommen sollte, zunächst einmal aufgebockt werden, damit
das ganze Meerwasser aus einem klaffenden Loch an der hinteren Seite lief. Aber
die beiden hatten ihren Spaß und Jens, der zum ersten Mal mit so einem Ding
unterwegs war, wäre am liebsten gleich noch einmal los gefahren.
Unser Taxifahrer James holte uns
auf die Minute pünktlich wieder am Strand ab. Meinetwegen hätte er sich gern
etwas verspäten können!
Dieses Mal lagen wir ganz
dekadent mit Cocktails im Whirlpool an Deck, als das Schiff im Sonnenuntergang
ablegte und die Insel hinter uns immer kleiner wurde.

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